Vor ein paar Tagen haben sich die Gänse von mir verabschiedet. Das ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen. So nenne ich dies jedes Jahr, wenn die Gänse mit lautem Geschnatter und in Formation über unser Haus hinweg fliegen und ihre alljährliche Reise gen Süden antreten. Heute ist der erste richtig herbstliche Tag in diesem Jahr. Es regnet den ganzen Tag und es wird auch nicht richtig hell. Vor ein paar Tagen war es morgens schon richtig nebelig, als ich mit unserer Hündin Whoopie früh morgens die erste Gassirunde machte.
Die Zugvögel, die kürzer werdenden Tag und der Nebel sind für mich die Vorboten des Herbstes. Wenn ich an den Herbst denke, dann fallen mir zu allererst die schönen Dinge, wie beispielsweise herrlich bunt verfärbtes Laub, pralle orangefarbene Kürbisse und die Gemütlichkeit, die Kerzenlicht und ein mit dem Kaminofen beheizter Wohnraum so mit sich bringen. So ist das zumindest, wenn der Herbst beginnt und wir noch gutes Wetter haben.
Ich muss allerdings ehrlicherweise zugeben, dass in Zeiten, in denen zu dem Nebel auch noch verregnete Tage hinzukommen, die Welt ein wenig anders aussieht.
So ähnlich beschreibt dies der Dichter Otto Julius Bierbaum (1865-1910) in seinem Gedicht „Des Narren Regenlied“. In den ersten beiden Strophen schreibt er:
Regenöde, regenöde
Himmel, Land und See;
Alle Lust ist Last geworden,
Und das Herz tut weh.Graugespinstig hält ein Nebel
Alles Sein in Haft,
Weher Mut weint in die Weiten,
Krank ist jede Kraft.
Vielleicht geht es dem Einen oder Anderen von uns genau so, wenn die Tage trüber und die Abende länger und kühler werden.
Ich möchte in diesem Beitrag zunächst einmal der Ursache für dieses Stimmungstief auf den Grund gehen und dann auch versuchen, Lösungswege aus dem sogenannten Herbstblues zu finden.
Der Herbstblues entsteht durch Lichtmangel
Was passiert mit uns, wenn die Tage kürzer und die dunklen Phasen länger werden? Unsere Antriebskraft wird unter anderem durch Licht geweckt. Unsere sogenannte innere Uhr wird durch biochemische Botenstoffe (auch Hormone genannt) gesteuert. So erklärt sich übrigens unser tägliches Wach- und Schlafrhythmus. Sobald es morgens hell wird, produziert unser Körper das Hormon Cortisol, dass auch als Stresshormon bekannt ist. Dieses sorgt zum einen dafür, dass wir wach und konzentriert sind und zum anderen trägt es zur Bildung des Hormons Serotonin bei. Serotonin wird auch oft das Glückshormon genannt. Es trägt dazu bei, dass wir uns gut fühlen, fröhlich und fit sind.
Nun ahnt Ihr sicherlich schon, was passiert, wenn uns Licht entzogen wird. Auch Lichtmangel löst biochemische Veränderungen im Gehirn aus. Dann produziert unser Körper ein Hormon, das uns auf unseren Schlaf vorbereiten soll, nämlich das sogenannte Melatonin. Es ist auch als Schlafhormon bekannt. Dies sorgt dafür, dass wir müde werden und bereit sind zu schlafen. Auch unser Stresslevel sinkt und wir werden müde. Dieser Rhythmus vom Aufwachen und Schlafen ist also ein Prozess, der vom Licht abhängt, das wir über unsere Haut und auch über unsere Augen aufnehmen. Nähere Erläuterungen hierzu findet Ihr in diesem Beitrag.
So lässt sich nun auch ganz leicht erklären, warum wir uns in der dunklen Jahreszeit häufig so antriebslos fühlen. Es wird früher dunkel und damit wird unserem Körper signalisiert, dass es Zeit wird sich auf den Schlaf vorzubereiten.
Was aber können wir gegen unsere Antriebslosigkeit tun? Die folgenden Tipps können uns helfen, gut und fröhlich durch die dunkle Jahreszeit zu kommen.
1. Sorge für gutes Licht
Angesichts der Tatsache, dass die Herbst- und Winterzeit auch die dunkle Jahreszeit heißt, ist es wichtig, in unseren Räumen für eine gute, künstliche Beleuchtung zu sorgen, um den Mangel an natürlichem Sonnenlicht auszugleichen und so zu verhindern, dass unser Körper schon tagsüber in den Schlafmodus übergeht. Wer energiebewusst handeln will, kauft sich deshalb häufig eine Energiesparlampe. Ich habe bei diesen Lampen häufig den Eindruck, dass ihr Licht nicht so hell ist wie ich es gerne hätte. Da ich aber keine Expertin für Lampen, kann es auch sein, dass ich mich hierin täusche. Auch stört mich persönlich die Tatsache, dass die Energiesparlampen giftiges Quecksilber enthalten. Das wird besonders dann zum Problem, wenn ein solche Lampe einmal zerbricht. Zudem ist die Entsorgung solcher Lampen ein umwelttechnisches Problem.
Sei es wie es ist, ich habe mich aus diesen Gründen entschieden, nach Alternativen für meine häusliche Beleuchtung umzuschauen. Dabei bin ich immer wieder auf den Begriff Vollspektrum gestoßen. Das sogenannte Vollspektrumlicht entspricht dem natürlichen Licht am ehesten. Daher empfiehlt es sich meiner Meinung nach für die Innenbeleuchtung auf solche Lampen zurückzugreifen.
Abends darf es dann natürlich auch das viel gemütlichere Kerzenlicht sein.
2. Bewege Dich an der frischen Luft
Neben dem Lichtmangel kommt nun auch noch hinzu, dass wir uns auch weniger an der frischen Luft bewegen und so häufig nur die verbrauchte Luft in unseren Räumen einatmen. Bei Kälte mögen wir zudem auch nicht so häufig lüften, um es gemütlich warm im Haus oder der Wohnung zu haben. Eine gute Sauerstoffzuführung ist jedoch auch wichtig für unsere Leistungsfähigkeit. Ich sage immer scherzend bei Regenwetter gehen nur wir Hundehalter mehrmals täglich an die Luft. Genau dies sollten jedoch alle tun, um sich gut zu fühlen. Tägliche Bewegung an der frischen Luft erfrischt uns, stärkt unsere Immunkräfte und sorgt auch dafür, dass wir wieder frische Luft einatmen. Probiert es ruhig einmal aus. Seitdem wir unsere Hündin haben, gehen wir bei Wind und Wetter an die frische Luft. Ich weiß also, wovon ich hier schreibe.
Des Weiteren nehmen wir bei der Bewegung an der frischen Luft auch die noch so verstecktesten Lichtstrahlen mit auf. Sonnenstrahlen sind übrigens für die Bildung des Vitamins D wichtig. Dieses Vitamin können wir nur mit Hilfe von Licht selbst herstellen. Es ist unter anderem wichtig für gesunde und starke Knochen sowie für unsere Muskulatur. Gerade bei einsetzender Glätte und Sturzgefahr sind starke Knochen wichtig. Weitere Informationen zum Vitamin D findet Ihr hier.
3. Ernähre Dich gesund
Gerade die kurzen Tage und lange Abende verführen uns dazu, uns zu fett oder aber zu süß zu ernähren. Die gemütlichen Advents- und Weihnachtsfeiern mit den dort angebotenen Köstlichkeiten verführen uns geradezu dazu, es mit dem gesunden Essen nicht allzu genau zu nehmen. Der moderne Mensch kämpft zudem eher mit einer Überversorgung als einer Unterversorgung an Lebensmitteln. Wir brauchen uns im Grunde genommen überhaupt nicht um unsere Vorräte bemühen, denn wir sind in der glücklichen Situation, dass unsere Geschäfte auch im Winter stets über ein reiches Angebot an Lebensmitteln verfügen.
Unsere Vorfahren, die Steinzeitmenschen, mussten im Winter noch um ihr Überleben bangen und mit ihren Vorräten aus der Jagd und dem eigenen Anbau bis in das nächste Frühjahr auskommen. Wir hingegen kämpfen geradezu mit einem Überangebot an kalorienreichen Nahrungsmitteln. Dies mag uns für den Moment auch „glücklich“ machen, aber spätestens wenn die Lieblingshose nicht mehr passt, sieht dies wieder anders aus.
In der Herbst- und Winterzeit ist es außerdem sehr wichtig, dass wir uns gesund ernähren, um uns beispielsweise gegen Erkältungen zu wappnen. Man sollte also lieber zu vitaminreichen und gesunden Nahrungsmitteln greifen als nur zu den süßen oder aber fettreichen Köstlichkeiten.
Das heißt jedoch nicht, dass wir die weihnachtlichen und andere Köstlichkeiten ganz links liegen lassen müssen. Ich denke hier kommt es auf ein gesundes Maß an. Also greift ruhig ab und zu bei den Köstlichkeiten mit einem guten Gewissen zu, aber nicht an jedem Tag. Wer gerne nascht, kann übrigens auch mal gesunde Naschereien, wie die Schokofrüchte, die gesunden Frühstückskekse oder aber das Gesunde Gute Laune Brot naschen.
Zum Aufwärmen nach einem guten Marsch an der frischen Luft sind übrigens Suppen hervorragend geeignet. Probiert doch einmal meine Apfel-Kürbis-Suppe oder meine Hokkaido-Kürbissuppe.
Macht Euch doch zwischendurch ein Gläschen Sommer auf. Damit meine ich ein Glas selbstgemachte Marmelade, ein Glas Relish oder aber ein Glas Apfel-Zwiebel-Confit. Bei mir hebt dies gleich die Stimmung.
4. Trinke viel
Was im Sommer bei Hitze gilt, hat auch im Herbst und Winter Gültigkeit. Leider vergessen wir dies viel zu oft. Ich muss zugeben, dass ich auch gerade im Herbst und Winter ein weniger stark ausgeprägtes Durstgefühl habe. Dennoch ist es natürlich auch in dieser Zeit wichtig, genügend zu trinken. Ein Flüssigkeitsmangel kann zu Konzentrationsschwächen und Müdigkeit führen. Um also der Herbst- und Wintermüdigkeit entgegen zu wirken müssen wir ausreichend trinken. Nähere Informationen zum Thema Getränke findest Du hier auf meinem Blog.
Die kalte und ungemütliche Jahreszeit lädt förmlich zur gemütlichen Teestunde ein. Ein schöner, heißer Tee ist nach einem Spaziergang oft genau das Richtige.
Manchmal brauchen wir für unser Gemüt eine schöne Tasse heiße Schokolade. Wie Du sie Dir ganz leicht selbst machen kannst, siehst Du hier.
Ich habe vor kurzem einmal etwas ganz Anderes ausprobiert. Sicherlich hast Du schon von den gesundheitlichen Vorteilen von Kurkuma gehört. Nähere Informationen zu diesem Gewürz gibt es unter anderem bei EatSmarter.
Ich wollte einfach einmal ausprobieren, wie mir eine heiße Milch mit diesem tollen Gewürz und Zimt schmeckt. Also habe ich eine Tasse Milch genommen, diese erwärmt und einen halben Teelöffel Kurkuma sowie einen halben Teelöffel Zimt eingerührt. Für mich ist dies eine schöne Alternative zu einer Tasse heißen Kakao. Wenn keine Kuhmilch verträgt oder mag, kann man hierfür natürlich auch Mandelmilch verwenden.
5. Dekoriere Dein Haus oder Deine Wohnung
Wenn es draußen grau in grau ist, dann holt Euch doch einfach Farbe in das Haus oder die Wohnung. Ich muss zugeben, dass ich es einfach liebe, unser Haus und unser Grundstück zu dekorieren. Ich mag diese Verspieltheit, die Dekorationen mit sich bringen. Auch im Herbst mache ich übrigens draußen schon ein Windlicht für unsere Besucher und natürlich für meine Familie an. Ich finde es einfach schön, alle auf diese Weise willkommen zu heißen. Im Haus kann schon ein schöner bunter Blumenstrauß auf dem Tisch oder der Kommode im Flur wahre Wunder bewirken. Eurer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Auch schöne farbige Herbstkränze und später der Adventskranz sind herrlich, um das Grau in Grau zu vertreiben.
Außerdem dürfen bei mir natürlich Kerzen nicht fehlen. Sie sorgen abends für Gemütlichkeit.
6. Lächle mehrmals täglich
Sicherlich denkt ihr jetzt, dass man seine schlechte Laune nicht einfach weglächeln kann. Wusstet Ihr jedoch schon, dass Nerven, die unser Gesicht überziehen direkt mit unserem Zwischenhirn verbunden sind? Wenn wir lächeln, bekommt unser Gehirn das Signal Freudehormone zu produzieren. Wer dies Thema noch etwas vertiefen möchte, schaue sich dieses Video dazu an. Also, ein Lächeln ist nicht nur der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen, sondern es produziert außerdem auch ein gutes Gefühl. Probiert es doch einfach einmal aus.
Ich hoffe, meine Tipps helfen Euch. An dieser Stelle liegt mir noch eine Sache am Herzen. Solltet Ihr dauerhaft ein Stimmungstief haben, dann geht bitte offen damit um und sucht Euch Hilfe bei Freunden, Verwandten oder Ärzten Eures Vertrauens.
Uns allen wünsche ich, dass der Herbstblues keine Chance bei uns hat. Verlebt eine schöne Herbst- und Winterzeit!
Liebe Grüße
Eure Gabi
In dem folgenden Video habe ich diese Tipps noch einmal kurz zusammengefasst.
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